Ratssitzung am 18.02.2025

Die letzte Ratssitzung war für uns als Initiatoren des Bürgerbegehrens und der anwesenden knapp 70 Bürger sehr emotial. Wir haben unser Anliegen des Bürgerbegehrens zur Rettung des Schwimmbades vorgestellt und auf Antrag der FWO durften die Bürger Fragen zum Sanierungsstopp des Schwimmbades Wildbergerhütte stellen.

Ganze 2,5 Stunden lang wurde der Gemeinderat von uns und den Bürgern mit unterstützenden Stellungnahmen von FWO, SPD und der ÖSL kritisch befragt. Es herrschte eine sehr aufgebrachte und emotionale Stimmung mit viel Unverständnis. Das Schlusswort von Rene Kaufmann unterstrich die Haltung der CDU mit der Stellungnahme, dass der Beschluss zum Sanierungsstopp bestehen bleibt und das Ergebnis des Bürgerbegehrens abgewartet wird.

Wir kämpfen also weiterhin bis zum 21.03.25 für die Einsammlung von knapp 1.400 Unterschriften und sind auf jegliche Hilfe dabei angewiesen. Da das Rundschreiben der Gemeinde (bewusst) für viel Verunsicherung bei den Bürgern geführt hat, macht es uns dies nicht leichter.

(Die beiden Presseartikel dazu stehen auf der homepage unter dem Reiter "Presse" zur Verfügung.)


 

Unsere Vorstellung des Bürgerbegehrens in der Ratssitzung am 18.02.25:

 

"Herzlichen Dank für die eingeräumte Redezeit.

Wir hätten es sehr begrüßt, wenn wir diesbezüglich eine kurze Info erhalten hätten, um uns darauf vorbereiten zu können.

Wir, und im Übrigen noch weitere ortsansässige Vereine, möchten mit dem Bürgerbegehren erreichen, dass die Schwimmhalle in Wildbergerhütte komplett saniert wird und uns damit als Lehrschwimmbecken erhalten bleibt. 

Warum? 

Weil uns die Kinder und die Zukunft der DLRG Reichshof am Herzen liegen. Jedes zweite Kind kann nicht oder nicht sicher schwimmen. 

Durch den Wegfall der Halle kann aus Sicht der DLRG kein adäquater Schwimmunterricht mehr angeboten werden. Eckenhagen bietet schlichtweg zu viele Gefahrenquellen für die Kleinsten und ist für die ehrenamtlichen Trainer darüber hinaus unüberschaubar. Hunsheim ist viel zu weit entfernt. Die DLRG OG Reichshof würde faktisch vor dem AUS stehen. Bedeutet im Umkehrschluss: keine Rettungsschwimmer, kein Katastrophenschutz, kein Bootsführer, kein Sanitäter mehr. Die DLRG Ortgruppe Reichshof wollte immer einen Teil zu einer besseren Welt beitragen.

Zurzeit betreut die Ortsgruppe fast 100 Kinder im Alter ab 4 Jahren. Weitere 45 stehen aktuell auf der Warteliste. All diesen Kindern möchte die DLRG weiterhin das Schwimmen ermöglichen oder aber das Schwimmen beibringen. 

Die DLRG-Ortsgruppe Reichshof möchte von den Ratsmitgliedern wissen, warum sie im Vorfeld nicht ein einziges Mal angesprochen wurden, um Ihre Situation zu erklären. In dem hier anwesenden Gremium sind Personen, die im Vorstand der DLRG tätig waren, Familienangehörige, die den Kindern das Schwimmen beigebracht haben, Eltern deren Kinder bei der DLRG das Schwimmen erlernt haben und Personen, die selbst das Schwimmen in Wildbergerhütte erlernten. Wieso waren diese Personen nicht in der Lage im Vorfeld mal ein Gespräch zu suchen?

Fällt die Arbeit der DLRG weg, hat auch die Grundschule ein Nachsehen, denn viele Kinder konnten bislang bereits bei Schuleintritt schwimmen oder waren zumindest schon wasserfest.

Beim Wegfall der Schwimmhalle Wildbergerhütte würde es zudem zu erheblichen Einschränkungen im Schulschwimmunterricht für alle Reichshofer Schulen kommen. Die Schwimmstunden müssten aufgrund zu hoher Belegung der zwei verbleibenden Bäder gekürzt werden. Effektiv hätten die Grundschüler der Schulen Denklingen und Wildbergerhütte max. 30 min Zeit im Wasser und müssten ihre Pausen für die Fahrtzeiten im Bus opfern. Aus ökologischer Sicht sind die Busfahrten sicherlich auch zu hinterfragen und die Fahrtkosten sowieso.

 

Apropos Kosten:

Bei der Übersendung der Kostenschätzung der Gemeinde waren wir doch sehr überrascht, weil diese aus unserer und vieler anderer Sicht nicht korrekt dargestellt ist.

Das Bürgerbegehren beinhaltet beispielsweise keinen Jugendtreff, Parkplatz oder Außenanlagen. Es geht einzig um das Schwimmbad. 

Müsste das Rundschreiben der Gemeinde vom 03.02.2025 demnach korrigiert werden? 

Müssten dann auch alternative Sanierungskonzepte ausgearbeitet oder über einen Neubau nachgedacht werden? Auch dafür gibt es bestimmt andere Förderprogramme, die beantragt werden können.

Die bereits bewilligte Förderung ist aufgrund des Ratsbeschlusses vom 10.12.2024 nun leider weg. Eine zweite angeblich beantragte Förderung hätte im Idealfall einen Eigenanteil von nur noch 1,4 Millionen Euro bedeutet. Warum hat man diese Entscheidung nicht abgewartet? 

Wurden die Bürger mit einem zweiten angeblich gestellten Antrag nur hingehalten um den Anschein zu erwecken, dass das Schwimmbad VIELLEICHT bestehen bleiben kann? Sicherlich hat man geahnt, dass die Bürger gegen eine Schließung sein werden.

Aufgrund des mehrheitlichen Entscheids des Rats sollen also nun die kompletten Sanierungskosten dem Bürger zur Last gelegt werden? Soll das ein Witz sein? 

Die kalkulierten jährlichen Betrieb- und Instandhaltungskosten sind 3-fach so hoch angesetzt wie im Jahr 2024. Sollte sich bei einem energetisch sanierten Gebäude der Primärenergiebedarf nicht senken? 

Und fallen in den ersten Jahren nach Sanierung überhaupt Instandhaltungskosten an?

Es entsteht der Eindruck, dass die Sanierung der Schwimmhalle bewusst schlecht bzw. hoch gerechnet wurde. 

Ist der Gemeinde das Schwimmbad Wildbergerhütte schon immer ein Dorn im Auge? 

Der offensichtliche Sanierungsstau über Jahre könnte darauf hindeuten. 

Wofür wurden denn die in der Vergangenheit zurückgehaltenen Instandhaltungsgelder genutzt?

Was bedeutet eigentlich, dass das Schwimmbad gemäß Ratsbeschluss in gewohnter Weise weiter genutzt werden kann, „solange keine größeren baulichen Reparaturen anfallen“? Wie sind diese Reparaturen definiert? 

Ist das Schwimmbad aufgrund der geplanten Umnutzung zu einem Multifunktionsraum gedanklich jetzt schon abgeschrieben? 

Gemäß Ratsbeschluss soll durch die Nutzungsänderung die Attraktivität der Schule gesteigert werden. Wir fragen uns ob ein Multifunktionsraum wirklich attraktiver ist als ein Schwimmbad.

Warum kann ein solcher Multifunktionsraum nicht an die Schule angebaut werden? Platz wäre hierfür genügend vorhanden.

Und wie hoch wären überhaupt die Kosten für die Nutzungsänderung?

Sie sehen wir haben viele Fragen, doch eine Frage steht bei uns noch im Raum:

Was hat für Sie Priorität? Ein schicker neuer geplanter Burghof in Denklingen, oder Kinder vorm Ertrinken zu retten? z.B. auch in der Klus

Vielen Dank für Ihr offenes Ohr."

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